Comenius Projekt

Küche, Ernährung und Umwelt

Um diese Themen geht es in unserem, seit September laufenden, Projekt am Dossenberger.

Die Fachschaft Italienisch hatte sich vor einem Jahr erfolgreich um den heiß umkämpften Comenius Fördertopf beworben. Mit Beginn des Schuljahres 2012 / 13 begann folglich eine internationale Zusammenarbeit zweier europäischer Schulen an einem Thema, das uns für die nächsten zwei Jahre beschäftigen wird. Unsere Partner fanden wir am Liceo Archimede in Messina, Sizilien. Dort sind seither 21 begeisterte Deutschschüler dabei, unter der Leitung ihrer Deutschlehrerinnen, Frau Dr. Gasparro und Frau Agnello, für unser gemeinsames Projekt zu recherchieren, zu experimentieren und zu dokumentieren. „Cucina e ambiente – fonti per la vita” (übersetzt: “Küche und Umwelt – Quellen für das Leben”) –so lautet der offizielle Titel – bietet unerschöpfliche Möglichkeiten, um die deutschen und italienischen Schüler grenzüberschreitend miteinander arbeiten zu lassen.

 

Was in beiden Ländern bisher lief

Auf beiden Seiten wurden Themen an Teams ausgegeben, die wertvolle Informationen zum Projekt zusammengetragen haben. Unsere Fragen kamen aus folgenden Bereichen:

  • Persönliche Essensgewohnheiten
  • Lebensmittelwerbung
  • Traditionelle Gerichte an Weihnachten, Fasching und Ostern
  • Biomärkte

Alle Ergebnisse wurden in das Partnerland verschickt und in die Muttersprache übersetzt. Die sprachlichen Zugewinne waren hier vielfältig: Die Italienischschüler des Dossenbergers lernten viel neues Vokabular und wurden mit neuen grammatischen Strukturen konfrontiert; die Nicht-Italienischschüler übten sich in der Technik der „Mediation“ indem sie auf die „lingua franca“ Europas, das Englische, zurückgriffen. Wer mehr erfahren möchte findet hier diverse Fragebögen und Dokumente, sowohl in italienischer, als auch deutscher Sprache:

 

Der „Ernstfall“ der kulturellen Begegnung

Nach der arbeitsintensiven Einstiegsphase in das Projekt, stand Anfang April das erste Highlight an. Die italienischen Gäste kamen zu Besuch nach Günzburg: 21 Schüler, begleitet von zwei „prof“ (Lehrerinnen). In den gemeinsam gestalteten 12 Tagen arbeitete das transnationale Team auf Hochtouren am Wissenszugewinn bezüglich Küche, Ernährung und Umwelt.

Unser Programm:

  • zweieinhalb Tage Zusammenleben auf einem ehemaligen Bauernhof (dem wunderschönen Reiberhof bei Aichen) mit gemeinsamen Kocherlebnissen und Spielen zum Kennenlernen
  • Schulhospitationen am Dossenberger inklusive Beobachtungsaufgaben, was wir  „Dossis“ in der Schule essen und trinken
  • Erkundung von Günzburg (Stadtralley, Stadtturm), Ulm (Brotmuseum, Münster) und Umland (Legoland – Recherche Fast Food; Bertelemühle – nachhaltige und ökologische Lebensmittelproduktion)
  • Auwald-Erlebnistour: Geocaching (dank Mooseum richtig toll inszeniert), Kräutersammlung für anschließendes „Kochen“ in der Natur (näheres siehe Bericht bei Biologie)
  • Ein gemeinsames Fest in der Jahnhalle, wo wir Mitschülern und Lehrern das Projekt präsentierten und mit der Band Nevermind  (zwei der Bandmitglieder sind Teilnehmer des Projekts) abrockten

Erkenntnisse

Wie auch die abschließende Evaluation der ersten Projektphase gezeigt hat, will internationale und v. a. inter k u l t u r e l l e   Zusammenarbeit geübt sein. Kulturelle Unterschiede, die den italienischen Gästen aufgefallen sind, waren z. B. das Tragen von Hausschuhen oder ungewohnte Essenszeiten (Abendessen schon um 18.00 Uhr). So etwas ist leicht zu lösen. Schwieriger wird es, wenn kulturell unterschiedliches Denken und Fühlen aufeinander treffen.
Hier sind Missverständnisse natürliche Begleiterscheinungen und es ist gut, wenn man gemeinsame Gespräche sucht. Durch die vielen Aktivitäten, jedoch, wurde die Gruppe zusammengeschweißt. Dass dies mehr als gelang, zeigten die vielen Tränen, die bei Abfahrt der neuen italienischen Freunde kullerten.
Ein weiteres Indiz für fortwährende Freundschaft (auch nach Abfahrt der Italiener) sind die diversen privaten Besuchspläne, die bereits geschmiedet wurden, sowie die fortwährende virtuelle Kommunikation zwischen den Jugendlichen und Lehrern.

Ausblick

Zu Beginn des nächsten Schuljahres steht der Gegenbesuch der Dossi-Schüler in Messina an. Die Erlebnisse aus Günzburg und Messina sowie alle erprobten Rezepte und Erkenntnisse sollen in ein gemeinsam gestaltetes Kochbuch für Jugendliche einfließen. Dies wird im Wesentlichen durch das P-Seminar „Biologie und Ernährung“ unter der Leitung von Frau Schubert erstellt werden.

Mehr Info zu europäischen Schulkooperationen?
Ja? Dann entdecken Sie unter   www.etwinning.net   eine Fülle von Eindrücken und konkreten Ideen. Wir, das Comenius-Team, werden in Bälde unsere Erlebnisse und Erkenntnisse dort veröffentlichen und hoffen, viele europäische Bürger mit unseren Gedanken begeistern zu können.

Artikel:

  • 12 Tage Messina – 12 Tage für Küche und Umwelt
  • Gegenbesuch in Messina – Gedanken einer Italienischlehrerin
  • Comenius Abschlussfest

 

 

E. Brosig (Fachschaft Italienisch)
B. Rembold (Fachschaft Kunst)