UmweltUnterricht

Abschlussfahrt der Umweltklassen

Nach zwei Jahren mit jeweils vier Umweltstunden jeden Donnerstag kommen die Schüler der Umweltklassen in der 6. Jahrgangsstufe zum Abschluss ihrer Profilbildung. Anlass genug, diesen Moment nochmal zu feiern, Rückschau zu halten, was erlernt worden ist und nochmal in der Klassengemeinschaft intensive drei Tage mit viel Umweltbildung zu erleben.

Zu diesem Zweck begaben sich die beiden Umweltklassen 6BU1 und 6BU2 umweltfreundlich auf den Weg zum Selbstversorgerhof “Reiberhof” in Aichen bei Krumbach. Zu Fuß zum Zug, weiter mit dem Linienbus und zum Schluss zwei Stunden Wanderung; so kommen Umweltschüler ans Ziel.

Was ist ein “Selbstversorgerhof”?

Angekommen am Reiberhof ging es gleich nach dem Zimmerbezug an die Töpfe. Wenn man als Umweltklasse gut frühstücken will, muss man sich die Marmeladen erst einmal selbst kochen, wie übrigens fast alles, was es an leckerem Essen an diesen Tagen gab: fleischlose Burger, Kässpätzle mit Salat, Kräuterlimonade, Müsli mit Obstsalat zum Frühstück, Marillen-Quarkknödel und selbstgebackenen Kuchen für die abholenden Eltern am letzten Tag. Die übrig gebliebenen Semmeln wurden schnell noch zu Semmelknödeln verarbeitet, aber all das Kochprogramm wurde von den 45 Schülerinnen und Schülern problemlos gemeistert, denn in den beiden Jahren haben sie erlernt und immer wieder geübt, wie man schält, schnippelt und vor allem abwäscht und als Gruppe gut zusammenarbeitet.

Umwelt-Programm

Neben dem Kochen stand aber noch ein großes Programm auf dem Plan: Eine Gruppe experimentierte mit “Landart”, einer Kunstrichtung, die in der Natur zu selbstgemachten Kunstwerken aus dem vorhandenen Material führt; eine andere Gruppe malte mit Kaffeesatz Grußkarten; eine Gruppe übte ein Umwelt-Theaterstück, das am kommenden Samstag am Tag der Familie in Günzburg aufgeführt wird; beide Gruppen erinnerten sich in einer Rückschau-Runde an viele der erlebten Aktionen, indem die Schüler hierzu Kurzreferate hielten. Besonders interessant war der Vortrag des benachbarten Bioland-Bauers Donderer, der von der behutsamen und weitsichtigen Bewirtschaftung seiner Felder und dem Umgang mit seinen Tieren und Äcker erzählte und uns dann zu seiner Weiderind-Herde führte.

Teamspirit

Bei so vielen Programmpunkten und gemeinsamen Spielen in der Scheune, im Garten und mit den Wasserspritzen wuchsen die Klassen nochmal so richtig zusammen, weswegen es auch wirklich niemand der Schülerinnen und Schüler vermisste, dass sie kein Handy mitnehmen durften. Es schien, als würden sie es wirklich nicht brauchen, wenn sie genügend Freunde zum Spielen und Ratschen haben.

Die begleitenden Lehrer waren nach diesem Mammut-Programm erschöpft, aber mindestens genauso erfüllt wie ihre Schüler, da der Unterricht der etwas anderen Art als sehr sinnvoll erfahren wurde.

Birgit Rembold, Verena Kugelmeier, Frank Appelt, Nikolaus Kugelmann und Elisabeth Brosig

 


P.S.: Um einen Einblick in einige der veranstalteten Aktionen der letzten beiden Jahre zu bekommen, sind hier ein paar der behandelten Themen festgehalten:


Im Garten:
1. Unser Kompost:
Wie funktioniert die Herstellung von Kompost? Was darf drauf und was nicht? Und wie trennen wir an unserer Schule den Müll?

2. Herstellung von Jungpflanzen:
Vom Samenkorn zum Pflänzchen – Was haben wir gesät und groß werden lassen? Methoden, Probleme, Pflanzbörse, und warum überhaupt so viel Arbeit?

3. Baumpflege:
Wie, wann und warum schneidet man Bäume? Welche Bäume haben wir auf unserem Schulgelände? Was hängt in unseren Bäumen?


Bei den Exkursionen:

4. Uni Ulm: Teich
Was lebt in einem Teich? Wie wird er bewirtschaftet? Warum ist er wertvoll?

5. Uni Ulm: Apothekergarten:
Welche Heilpflanzen haben wir kennengelernt? Wofür sind sie nutzbar? Welche Erklärungen der Dozentin der Uni kannst du noch wiedergeben?

6. Was ist denn da am Wegrand (mit Frau Reiter):
Wie bestimme ich Pflanzen? Welche Pflanzen haben wir gefunden? Kennst du noch Verwendungsmöglichkeiten von Pflanzen oder deren Besonderheiten?

7. Stadtbäume Teil 1 und 2:
Welche Bäume finden wir in Günzburgs Innenstadt? Welche Aufgaben haben diese Bäume für Mensch und Natur? Mit welchen Schwierigkeiten müssen die Bäume zurecht kommen?

8. Energiemobil (mit dem Mooseum):
Welche Versuche hast du noch in Erinnerung? Was haben wir gekocht und wie ?

9. Wassermobil / Wassertag:
Dieser Termin sollte zu einem bewussteren Umgang mit Wasser führen. Welche Hinweise und Tipps sind dir noch präsent? Welche Probleme (weltweit) haben wir besprochen?

10. Weiden:
Bei der Exkursion zum Weiden Schneiden haben wir viele Zweige mitgenommen. Wie und wann schneidet man Weiden? Was kann man aus den Zweigen herstellen? Warum macht man das?

11. Bäckerei Reiter:
Unser Grundlebensmittel “Brot” kommt mittlerweile schon zur Hälfte aus dem Discounter oder der Fabrik-Bäckerei. Was ist das Problem daran? Was verlieren wir, wenn wir die Bäckereien verlieren? An was erinnerst du dich, wenn du an den Besuch bei der Bäckerei Reiter denkst?

 

In der Küche:

12. Saisonal und regional Kochen:
Warum sollen wir saisonale Lebensmittel verwenden? Welche saisonale Lebensmittel aus den Wintermonaten kennst du? Wie sehr achten die besuchten Lebensmittelläden (Denns, LIDL, Hof Faber und Emma’s Wagen) auf Saisonalität und Regionalität der angebotenen Waren?

13. Verpackungsfrei oder -arm Kochen:
Wie schaffe ich es möglichst ohne Verpackung Lebensmittel zu verwenden und welche Verpackungen sind bedenklicher als andere? Wenn es gar nicht anders geht und Verpackungen anfallen, kann ich immer noch was daraus machen. Gib Beispiele!

14. Gesund kochen:
Welche Beispiele für besonders gesunde Lebensmittel haben wir besprochen und in welchen Gerichten verwendet? Erinnere dich an die Ernährungspyramide und nenne wichtige Ratschläge für eine gesunde Ernährung!

15. Koch-Fertigkeiten:
Welche Handgriffe in der Küche haben wir gelernt und besprochen? Was ging bei einigen Mitschülern daneben? Was war schwierig und was hast du an neuen Fähigkeiten gelernt?
(Abwaschen? Schälern? Schneiden? Küchengeräte? Technik in der Küche (Strom / Abzug/ …)

16 Feiern:
Wer gebildet ist, weiß, wie man Feste und Traditionen begeht. Welche Spezialevents haben wir an Weihnachten und Ostern mit euch gemacht? Was war auf dem Programm?

 

Kunst:

17. Upcycling:
Um alte Klamotten nicht wegschmeißen zu müssen, kann man sie (cool) verändern und umnutzen. Was ist dabei entstanden und wie lautete die Aufgabe?