Der Kinosaal als Klassenzimmer
Ende März plante die Klasse 6bU2 im Rahmen der bayerischen Schulkinowochen eine Vorstellung des Kinofilmes „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ im BiiGZ Kino in Günzburg zu besuchen. Doch bevor Sie das taten, bereiteten sich die Schüler gut auf den Film vor. Die Klasse sah sich den Trailer an und redete darüber, wer die Nationalsozialisten überhaupt waren und was für Absichten sie hatten. Auch durften die Schüler dazu im Computerraum eigenständig verschiedene Informationen auf vorgegebenen Plattformen suchen.
Am 27.3. war es nach der ersten Stunde auch schon so weit und die Klasse machte sich auf einen 10-minütigen Fußmarsch zum BiiGZ Kino in Günzburg. Dort angekommen, suchte sich jeder einen Platz und die Klasse wurde vom Filmpädagogen Herrn Wegerer von der Initiative Vision Kino begrüßt. Dieser besprach mit der Klasse noch ein paar allgemeine Fakten über die NS-Zeit und erklärte ihnen, worauf Sie im Film besonders achten sollten. Nach der Einführung ging es auch schon los. Hauptfigur des Films ist das neunjährige jüdische Mädchen Anna, deren Vater Theaterkritiker und auch Kritiker Adolf Hitlers ist. Die jüdische Familie muss in die Schweiz flüchten, weil Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde und damit die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht ergriffen. Die Familie flüchtet auf der Suche nach Freiheit zuerst in die Schweiz und dann nach Paris, wo Annas Vater ein Theaterstück schreibt, für das sich ein Engländer interessiert. Aufgrund dessen zieht die Familie letztendlich nach England.
Im Anschluss an die Vorstellung durfte jeder seine Meinung äußern. Die Mehrheit der Klasse fand die Vorstellung eher weniger ansprechend, da der Film keinen wirklichen Spannungsbogen oder Höhepunkt hat. Auch darüber, wie der Film entstand, wurde gesprochen. Schließlich liefen die Kinder wieder zurück zur Schule. Auch die nächsten Wochen nach der Vorstellung behandelte die Klasse das Thema weiter im Deutschunterricht und sprach über die Autorin Judith Kerr und Regisseurin Caroline Link und wie sie gelebt haben. Außerdem befassten sie sich weiter mit der NS-Zeit und damit, was es bedeutet, auf der Flucht zu sein. In diesem Zusammenhang behandelten sie auch Themen wie Diskriminierung Ausgrenzung und Verfolgung oder die Beschränkung der Grundrechte.
Auch wenn der Film in der Klasse überwiegend keinen großen Anklang fand, lernten die Kinder doch einiges über den Nationalsozialismus und die Schrecken der Nazi-Zeit.
Lina Müller, 6bU2