Was klein begann, wird ganz groß
Ende März häuften sich die Klagen in allen Bundesländern über fehlende Schutzbekleidung. 3D-Drucker begannen verteilt auf ganz Deutschland, Rahmen für Gesichtsschilder zu drucken. Das Wort „Schutz-“ war tunlichst zu vermeiden, um rechtlichen Klagen aus dem Weg zu gehen.
Als das Landratsamt Ende März um Hilfe in allen Bereichen zur Bekämpfung der Krise bat, bot ich als Besitzerin eines 3D-Druckers und Betreuerin des 3D-Druckers der Schule unsere Hilfe an. Da eine Rückmeldung ausblieb, begannen wir als Schule mit dem Druck der Rahmenhalterungen der Schilder und trugen uns bei der Organisation MakerVsVirus.org ein. Innerhalb kürzester Zeit meldeten sich mehr als 6000 Personen, Firmen, Händler, … aus ganz Deutschland bei der oben genannten Organisation an. Das Dossenberger-Gymnasium Günzburg ist dort inzwischen als Hub Günzburg_Dossi (Sammel- und Koordinationsstelle) eingetragen.
Auch auf unser Hilfsangebot auf unserer Homepage kamen die ersten Reaktionen und wir begannen für Seniorenheime, Therapiezentrum und einen Zahnarzt zu drucken. Über die Organisation bekamen wir aus dem Landkreis Hilfe von weiteren 3D-Druckern und konnten so in der ersten Woche knapp 130 Rahmen für Gesichtsschilder drucken. Das an der Schule und bei mir Zuhause vorhandene Druckmaterial ging bald zur Neige. Mit Hilfe von Spenden aus dem Kreis der Kolleginnen und Kollegen des Dossenberger-Gymnasiums bestellten wir weiteres Material. Hierfür bedanke ich mich noch einmal ganz herzlich. An der Schule wurden in mehrstündiger Arbeit mit Hilfe von an der Schule vorhandener Overhead-Folien die Visiere geschnitten, gelocht und an den Rahmen montiert. Die Gummibänder kamen ebenfalls durch Spenden zusammen. Auch das übernahmen Kolleginnen des Dossenberger-Gymnasiums. Wir waren gerüstet für weitere Tätigkeiten.
Als das Landratsamt am 07.04. über das Radio alle 3D-Drucker der Region um Hilfe bat, schlossen wir uns ihnen an und drucken weiterhin Rahmen, die abgeholt und von Mitarbeitern des Landratsamtes zusammengebaut werden, bis auch das Krankenhaus Günzburg mit diesen Gesichtsschildern ausgestattet ist.
Diese beispiellose Aktion läuft bei MakerVsVirus weiter – nicht in allen Bundesländern übernehmen die Landratsämter die Koordination und Organisation. Dort sind es im Allgemeinen Privatpersonen, die zusammen wirklich Großartiges leisten.
Wir werden helfen, solange wir helfen können.
Ich möchte mich ganz herzlich für die Mithilfe und Spenden von Kolleginnen und Kollegen bedanken und natürlich auch für die Mithilfe unserer Druckerkollegen Lukas, Michael und Tim, die uns mit Rahmen beliefert haben und auch weiterhin beliefern.
Wedel