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Mikroorganismen im Klassenzimmer

Abklatschversuche im Biologieunterricht

Sie stecken überall: Man findet sie auf dem Bildschirm des Handys, im Darm, in Mund und Nase. Sie leben in der Tiefsee, in heißen Quellen, im Eis der Polargebiete und auch in der Luft. Auf einem Quadratzentimeter Haut tummeln sich je nach Körperregion bis zu 10 Millionen von ihnen.

Die Rede ist von Mikroorganismen. Dabei handelt es sich um kleinste Lebewesen, die nur mit dem Mikroskop sichtbar sind, jedoch nicht mit dem bloßen Auge. Dazu gehören u.a. Bakterien und einzellige Pilze. Viele davon sind sehr nützlich für uns und helfen beispielsweise bei der Verdauung.

Die Schüler/-innen der Jahrgangsstufe 9 haben im Rahmen des Biologieunterrichts zum Thema „Mikroorganismen“ sogenannte Abklatschversuche durchgeführt, indem sie mit verschiedenen Gegenständen Abdrücke in Petrischalen mit Nährböden gemacht haben. Dabei wurde der Kreativität der Schüler/-innen fast keine Grenzen gesetzt.

Die Petrischalen wurden anschließend für mehrere Tage in einem Brutschrank bei 30 °C bebrütet. Diese Temperatur ist für die Vermehrung der Bakterien optimal. Anschließend konnten die Schüler/-innen ihre Petrischalen auswerten.

Der Abdruck des Tafelschwamms schockierte den ein oder anderen Schüler, da nach einigen Tagen eine verhältnismäßig hohe Anzahl an Bakterienkolonien zu sehen war. Der Abdruck eines steril verpackten Pflasters aus dem Verbandskasten zeigte keinerlei mikrobielles Wachstum und bestätigte damit die Hypothese der Schüler/-innen. Zum Teil erhielten die Jugendlichen aber auch Ergebnisse, die sie so nicht erwartet hatten: Der Fingerabdruck mit zuvor gewaschenen Händen zeigte mehr mikrobielles Wachstum als der Fingerabdruck, der zuvor mit ungewaschenen Händen gemacht wurde. Dieser Versuch müsste wiederholt werden, da es sich vermutlich um eine anders verursachte Verunreinigung handelt.

Die Ergebnisse zeigten den Jugendlichen auf anschauliche Weise, dass Mikroorganismen allgegenwärtig sind und dass nicht jede Hypothese bei naturwissenschaftlichen Versuchen das zu erwartende Ergebnis liefert.

Yvonne Remitz