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Straßburg: Eine politische und kulturelle Reise

Straßburg liegt direkt an der französisch-deutschen Grenze in der Rheinebene, folglich also im Herzen Europas, und ist, zusammen mit Brüssel, Sitz des Europäischen Parlaments. Das war der Hauptgrund, weswegen 20 Schüler des Dossenberger-Gymnasiums in der zweiten Schulwoche zwei Tage in dieser Stadt verbringen wollten. Sie durften während ihres Aufenthaltes das politische Geschehen hautnah erleben, indem sie den EU-Abgeordneten über die Schulter schauten. Sie erhielten nämlich die Möglichkeit mit Markus Ferber (CSU), dem bayerisch-schwäbischen Abgeordneten im Europäischen Parlament, der dort Mitglied der ÖVP-Fraktion ist, ins Gespräch zu kommen und brennende Fragen zu stellen. In Bezug auf das aktuelle Erasmus+ Projekt „Solidarität“ wollten die engagierten Schüler aus den 9. und 10. Klassen und der Qualifizierungsphase 12 des Dossenberger-Gymnasiums den Standpunkt Markus Ferbers zu aktuellen Themen der EU erfahren. Den Jugendlichen ist durch die Medien bewusst, dass die EU auf wackeligen Füßen steht, sei es durch den Brexit oder die Flüchtlingskrise. Doch machte der EU-Politiker den Schülern klar, dass nur bei einer Abstimmung der Politik der europäischen Staaten Europa Stand gegen die Ansprüche größerer Mächte halten kann. Schließlich wollen wir in Europa auch in Zukunft über unser Leben entscheiden und unsere Interessen souverän durchsetzen können! Die EU könne dabei laut Ferber sehr wohl ein Vorbild für andere Wirtschafträume sein, die EU könne so z. B. dem Rest der Welt zeigen, dass Wohlstand und Klimaschutz zusammen möglich sind.

An dem Tag unseres Besuches durften wir sogar einer Plenarsitzung beiwohnen und Markus Ferber bei seiner zweiminütigen Rede zuhören. Nacheinander äußerten sich Abgeordnete verschiedener Fraktionen im Europäischen Parlament in ihrer Muttersprache oder auf Englisch zu der Wahl einer neuen Präsidentin der EZB. Dabei waren die Dolmetscher erstaunlich schnell mit der simultanen Übersetzung in 24 Sprachen!
Nach dem Besuch im Parlament machten die Schüler eine Entdeckungstour mit Fragebogen durch das Europäische Viertel und konnten weitere Institutionen, wie z. B. den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, erkunden. Am nächsten Tag fand eine äußerst interessante Stadtführung statt, die historische Anekdoten mit lustigen kulinarischen Hinweisen verband. Dabei erfuhren die Schüler u. a., dass das Elsass mal deutsch und mal französisch war, was man an den Doppelnamen der Straßen noch erkennen kann. Die Besichtigung des Münsters mit seinem 142 Meter hohen Turm, die Erkundung des malerischen Stadtviertels „Petite France“ und eine Bootsfahrt auf der Ill waren die Krönung des Ausflugs, bevor unsere Gruppe mit dem TGV Richtung Günzburg zurücksauste.

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